Stecklinge sind eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um Zimmerpflanzen zu vermehren.
Wenn man weiß, wie es richtig geht, kann man problemlos neue Pflanzen nicht nur aus den eigenen Beständen gewinnen, sondern auch von Pflanzen, die man draußen oder bei Freunden entdeckt. Auf diese Weise lässt sich nicht nur die Pflanzensammlung erweitern, sondern auch Geld sparen.
Dieser Artikel zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie es geht.
1. Die richtige Pflanzenart wählen
Nicht alle Zimmerpflanzen lassen sich durch Stecklinge vermehren. Besonders gut geeignet sind zum Beispiel:
- Efeutute (Epipremnum aureum) – Eine schnell wachsende Kletterpflanze, die leicht in Wasser oder Substrat wurzelt. Ideal für Anfänger.
- Ficus (Ficus elastica, Ficus benjamina) – Beliebt wegen der dekorativen Blätter. Wurzelt am besten in Erde. Die Stecklinge sollten vor dem Einpflanzen etwas antrocknen, damit der Milchsaft nicht austritt.
- Sansevieria (Schwiegermutterzunge) – Lässt sich einfach durch Blattstecklinge vermehren. Ein Stück des Blattes in Substrat stecken – nach wenigen Wochen beginnt eine neue Pflanze zu wachsen.
- Dracaena-Arten – Wurzeln gut in Wasser oder Erde. Stecklinge können von der Triebspitze oder dem Stamm entnommen werden.
- Usambaraveilchen (Saintpaulia) – Werden durch Blattstecklinge vermehrt. Ein Blatt in feuchtes Substrat stecken – nach einigen Wochen zeigen sich neue Pflanzen.
- Syngonium – Wurzelt leicht in Wasser und bildet schnell neue Triebe. Regelmäßiger Rückschnitt fördert einen buschigen Wuchs.
- Tradescantia (Dreimasterblume) – Sehr einfach in Wasser oder Erde zu bewurzeln. Sie wächst schnell und verzweigt sich gut.

Pflanzen, die sich normalerweise nicht durch Stecklinge vermehren (oder deren Vermehrung erheblich erschwert ist):
- Palmen – Die meisten Palmenarten lassen sich nur durch Samen oder durch Teilung vermehren, da sie keine geeigneten Seitentriebe für Stecklinge bilden.
- Orchideen (Phalaenopsis, Dendrobium usw.) – Werden hauptsächlich durch Teilung oder Kindel (Keiki) vermehrt. Stecklinge funktionieren in der Regel nicht.
- Yucca – Lässt sich zwar durch Stammstecklinge vermehren, aber die Wurzelbildung dauert lange und ist nicht immer erfolgreich.
- Zamioculcas zamiifolia (Glücksfeder) – Kann durch Blattstecklinge vermehrt werden, aber der Prozess dauert mehrere Monate und die Erfolgsrate ist gering.
- Kakteen und Sukkulenten – Manche Arten lassen sich gut durch Stecklinge vermehren, aber meist sind spezielle Bedingungen nötig (z. B. Antrocknen vor dem Einpflanzen), was für Anfänger schwieriger sein kann.
2. Der richtige Zeitpunkt für Stecklinge
Die beste Zeit zum Schneiden von Stecklingen ist Frühling und Sommer, wenn die Pflanzen aktiv wachsen und genügend Energie zur Wurzelbildung haben. Die Temperaturen sind höher, die Tage länger und die Luftfeuchtigkeit ist für junge Pflanzen günstiger.
Im Winter ist die Erfolgsquote meist geringer, da die Pflanzen in die Ruhephase übergehen. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, was die Wurzelbildung hemmt. Wenn Sie im Winter Stecklinge schneiden möchten, sollten Sie ausreichend Licht (z. B. mit Pflanzenlampen) und eine stabile Temperatur um 20 °C sicherstellen.
3. Wie man einen Steckling richtig entnimmt
- Wählen Sie eine gesunde Mutterpflanze – Sie sollte kräftig und frei von Krankheiten oder Schädlingen sein.
- Verwenden Sie ein sauberes, scharfes Werkzeug (z. B. Schere oder Rasierklinge). Vor dem Schneiden mit Alkohol oder kochendem Wasser desinfizieren.
- Schneiden Sie einen Steckling mit 5–15 cm Länge ab. Größere Stecklinge sind weniger sinnvoll, da sie zu viel Energie verbrauchen. Der Steckling sollte mindestens ein bis zwei Blätter und einen Knoten (Nodie) enthalten (die Stelle, an der Blätter und Wurzeln wachsen).
- Untere Blätter entfernen – Blätter, die im Wasser oder Substrat stehen, können faulen.
4. Bewurzelungsmethoden
Es gibt verschiedene Methoden zur Bewurzelung. Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit Wasserbewurzelung gemacht, aber auch mit Sphagnum-Moos und Tree Fern Substrat hatte ich eine hohe Erfolgsquote.
Bewurzelung im Wasser
- Schneiden Sie einen gesunden Trieb mit einem Luftwurzelansatz und einem mehrere Zentimeter langen Stängel ab.
- Stellen Sie den Steckling in ein Gefäß mit abgestandenem oder gefiltertem Wasser. Das Wasser sollte alle paar Tage gewechselt werden, um Bakterienbildung zu vermeiden.
- Bewahren Sie den Steckling an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei konstanter Temperatur auf.
- Sobald die Wurzeln mindestens 5 cm lang sind, kann die Pflanze in Substrat umgetopft werden.


Bewurzelung in Perlit
- Perlit ist ein hervorragendes Medium zur Bewurzelung, da es Feuchtigkeit speichert und gleichzeitig für eine gute Belüftung der Wurzeln sorgt.
- Setzen Sie den Steckling in feuchtes Perlit und halten Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrecht – zum Beispiel durch Abdecken mit durchsichtiger Folie.
- Regelmäßig befeuchten, aber Staunässe vermeiden.
- Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, kann die Pflanze in normales Substrat umgetopft werden.
Direkte Bewurzelung im Substrat
- Verwenden Sie ein luftiges, gut durchlässiges Substrat, z. B. eine Mischung aus Torf, Perlit und Pinienrinde.
- Stecken Sie den Steckling in leicht feuchte Erde und stellen Sie ihn an einen hellen Ort ohne direkte Sonne.
- Halten Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, z. B. durch Abdeckung mit einer Plastikhaube oder Platzierung in ein Mini-Gewächshaus.
- Das Substrat sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein, um Wurzelfäule zu vermeiden.
- Nach einigen Wochen sollten sich neue Wurzeln bilden.
- Diese Methode ist allerdings nicht empfehlenswert.

Bewurzelung im Tree Fern
Tree Fern, der oft in Form von zerkleinerten Fasern oder Platten erhältlich ist, ist ein hervorragendes Medium für die Bewurzelung von epiphytischen Pflanzen und einigen Aroiden. Zu den Hauptvorteilen gehört seine hohe Luftigkeit, die den Wurzeln ausreichend Sauerstoffzufuhr ermöglicht und das Risiko von Wurzelfäule verringert. Außerdem kann es Feuchtigkeit speichern, was ideale Bedingungen für Pflanzen schafft, die ein stabiles feuchtes Umfeld benötigen, jedoch ohne das Risiko der Staunässe.
Anwendung von Tree Fern:
- Bereiten Sie den Tree Fern (Fasern oder Platten) vor und befeuchten Sie ihn.
- Setzen Sie den Steckling so in den Tree Fern, dass er Kontakt mit dem Material hat.
- Fixieren Sie den Steckling mit einem Faden oder Band, damit er stabil bleibt.
- Halten Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrecht und überprüfen Sie regelmäßig, ob der Tree Fern ausreichend feucht bleibt.
- Sobald sich Wurzeln bilden, kann die Pflanze in Substrat umgetopft werden.

Bewurzelung im Torfmoos
Torfmoos ist ein weiteres beliebtes Bewurzelungsmaterial, insbesondere für Pflanzen mit höherem Feuchtigkeitsbedarf, wie z. B. Aroiden oder fleischfressende Pflanzen, da es ein hohes Wasserrückhaltevermögen besitzt, antibakterielle Eigenschaften aufweist, die das Risiko von Schimmel und Fäulnis verringern, und leicht und flexibel ist und sich leicht an die Form des Wurzelsystems anpassen lässt.
Verwendung von Torfmoos:
- Weichen Sie das Torfmoos in Wasser ein, bis es vollständig eingeweicht ist, und wringen Sie es dann vorsichtig aus.
- Wickeln Sie das Torfmoos vorsichtig um die Stecklinge oder legen Sie sie in einen mit Torfmoos gefüllten Behälter.
- Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit.
- Befeuchten Sie sie regelmäßig, aber gießen Sie sie nicht.
- Wenn sich genügend Wurzeln gebildet haben, kann die Pflanze in das Substrat verpflanzt werden.

5. Pflege der bewurzelten Stecklinge
- Nach dem Umpflanzen in das Substrat stellen Sie sicher, dass die Pflanze genügend Licht bekommt, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Halten Sie die Feuchtigkeit moderat, aber vermeiden Sie Staunässe im Substrat.
- Düngen Sie regelmäßig mit einer verdünnten Düngerlösung (alle 2–4 Wochen), die das Wachstum des Wurzelsystems unterstützt.
- Beobachten Sie die Pflanze und entfernen Sie gelb werdende oder beschädigte Blätter.
💡 Tipp zum Schluss:
Wenn Sie nach einer zuverlässigen Stütze für Ihre Pflanzenstecklinge suchen, ist ein XS Moostab die ideale Wahl. Diese kompakte Moosstab ist speziell für die einfachere Bewurzelung und effektive Unterstützung von jungen Pflanzen wie Philodendren, Monstera oder Pothosen konzipiert. Mit der Möglichkeit, sie in mehreren Schichten zu verwenden, passt sie sich Ihren Bedürfnissen an und bietet den Stecklingen ideale Bedingungen für ein gesundes Wachstum und starke Wurzeln. Dank der großen Löcher für die Wurzeln können die Pflanzen später problemlos auf eine größere Stütze umgepflanzt werden, ohne die Wurzeln zu beschädigen.
💡 Tipp zum Schluss 2:
Um die Wahrscheinlichkeit der Bewurzelung weiter zu erhöhen, ist es eine gute Idee, den Steckling in ein Wurzelhormon zu tauchen.