Semi-Hydroponie ist eine hervorragende Methode, Zimmerpflanzen zu kultivieren – weniger häufiges Gießen, gesündere Wurzeln und bessere Kontrolle über die Feuchtigkeit. Dennoch verdient sie ein paar einfache Regeln, damit Ihre Pflanzen zufrieden sind und prächtig wachsen.
Was ist eine Nährlösung?
In der Semi-Hydroponie gießen wir nicht mit reinem Wasser, sondern verwenden eine Nährlösung – also Wasser, das in niedriger Konzentration mit Dünger gemischt ist.
Dank dieser Methode haben die Wurzeln jederzeit Wasser und die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung, und die Pflanze muss keine Phasen von „Hunger“ und „Sättigung“ wie bei herkömmlicher Erde durchlaufen.
Reines Wasser verwenden wir nur zur Spülung des Substrats – etwa einmal im Monat – um überschüssige Salze aus dem Dünger auszuspülen, die sich im Substrat ansammeln und der Pflanze schaden könnten.
Was genau die Nährlösung enthält und wie man sie richtig anmischt, erklären wir in einem weiteren Artikel.
Wie viel Nährlösung nachfüllen? 💧
Die Lösung wird in den unteren Teil des Blumentopfes gegossen, wo sich ein Reservoir befindet. Über dieses Reservoir gelangen Wasser und Nährstoffe über einen Docht oder kapillare Substrataufnahme zu den Wurzeln.
Es ist wichtig, einen kleinen Abstand zwischen der Wasseroberfläche und dem Wurzelballen zu lassen. Die Wurzeln „greifen“ sich das Wasser selbst, wenn sie es benötigen – dank kapillarer Aufnahme oder Docht. Ziel ist es, genügend Lösung im Reservoir zu haben, damit sie zu den Wurzeln aufsteigen kann, aber nicht so viel, dass die Wurzeln direkt im Wasser stehen. Wasser darf jedoch niemals vollständig ausgehen!
Übliche Regel:
- Füllen Sie die Lösung so nach, dass der Wasserstand etwa 2–4 cm über dem Boden des Behälters erreicht (abhängig von der Größe des Topfes). Bei kleinen Töpfen sind das in der Regel 100–200 ml, bei größeren 300 ml oder mehr – abhängig vom Volumen des Behälters und dem Wasserbedarf der Pflanze.
- Wenn Sie einen Blumentopf mit Wasserstandsanzeiger haben, genügt es, die Lösung im empfohlenen Bereich zu halten – nicht ganz voll, aber auch nicht trocken.

Wie oft nachfüllen?
Füllen Sie nach, wenn der Wasserstand der Nährlösung im Reservoir gesunken ist. Bei manchen Pflanzen kann dies nach einer Woche, bei anderen nach bis zu drei Wochen der Fall sein. Im Winter gießen Sie die Pflanzen seltener als im Sommer.
Am besten kontrollieren Sie:
- den Wasserstand der Lösung (idealerweise mit einem Anzeigeinstrument),
- gegebenenfalls auch das Gewicht des Behälters – leer ist er deutlich leichter.
Warum droht weder Überflutung noch Austrocknung?
Einer der größten Vorteile der Semi-Hydroponik ist die stabile Versorgung der Wurzeln mit Nährlösung – ohne Risiko, die Pflanze zu ertränken oder dass sie unter Trockenheit leidet.
- Überflutung droht nicht, weil das Wasser nur im unteren Teil des Behälters ist, wo die Wurzeln je nach Bedarf hinreichen. Die Wurzeln stehen also nicht dauerhaft im Wasser (vorausgesetzt, die Pflanze ist richtig eingepflanzt).
- Austrocknung droht ebenfalls nicht, weil im unteren Reservoir Wasser für mehrere Tage bis Wochen verbleibt. Die Pflanze entnimmt daraus nach und nach genau die Menge, die sie benötigt.

💡 Tipp: Blumentöpfe mit Wasserstandsanzeige
Wir empfehlen die Verwendung von Blumentöpfen oder Einsätzen mit eingebautem Wasserstandsanzeiger – so sehen Sie sofort, wann es Zeit zum Nachfüllen ist. Ideal für Anfänger und für alle, die oft das Gießen vergessen.

Haben Sie keinen Wasserstandsanzeiger? Sie können auch anders vorgehen:
- Verwenden Sie einen durchsichtigen Topf oder Einsatz, in dem der Wasserstand sichtbar ist.
Was tun, wenn Sie in den Urlaub fahren? ✈️
Hier zeigt die Semi-Hydroponik ihre Vorteile!
Die Pflanze kommt problemlos 2–3 Wochen ohne Ihre Anwesenheit aus, wenn Sie vor der Abreise:
- die Nährlösung bis zum Maximum ins Reservoir füllen,
- die Pflanzen nicht in direktes Sonnenlicht stellen, das die Verdunstung unnötig beschleunigt,
- und eine leichte Senkung der Raumtemperatur in Betracht ziehen.
Wenn Sie ein Dochtsystem haben, können Sie einen externen Vorratsbehälter (z. B. eine Flasche mit Docht) hinzufügen, der die Zeit verlängert, in der die Lösung zur Verfügung steht.