Mit dem Herbst ändern sich nicht nur die Wetterbedingungen draußen, sondern auch die Bedürfnisse unserer Zimmerpflanzen. Kürzere Tage, niedrigere Temperaturen und trockene Luft in Innenräumen können Pflanzen Stress verursachen. Die richtige Pflege im Herbst hilft ihnen jedoch, die Ruhephase gesund und bereit für den Winter zu überstehen.
Der Herbst ist die Zeit, in der die meisten Pflanzen ihr Wachstum verlangsamen. Bei Sukkulenten, Kakteen oder einigen Geranien tritt eine Ruhephase ein, in der es ratsam ist, das Gießen deutlich zu reduzieren und weniger zu düngen. Tropische Pflanzen wie Philodendren, Monsteras, Monstera adansonii, Anthurien oder Epipremnum haben keine Ruhephase – ihr Wachstum kann sich zwar etwas verlangsamen, aber die Bewässerung und Düngung muss nur geringfügig angepasst werden, indem die Düngerkonzentration und die Bewässerungshäufigkeit reduziert werden. Der allgemeine Ratschlag „Gießen Sie weniger“ ist mit großer Vorsicht zu genießen. Mit Beginn der Heizperiode kommt nämlich auch trockene Luft und damit ein schnelleres Austrocknen des Substrats. Wenn Sie zu Hause trockene Luft haben, müssen Sie die Bewässerung möglicherweise fast gar nicht reduzieren. Für die Bewässerung sollte es keine feste Regel geben, und Sie sollten immer jede Pflanze einzeln überprüfen und beurteilen.
Im Winter empfiehlt sich die Verwendung von Root Complex, das die Vitalität des Wurzelsystems auch in der Vegetationsruhe fördert. Es enthält Vitamine, Spurenelemente und Pflanzenextrakte, die die Immunität der Pflanzen stärken, die Nährstoffaufnahme verbessern und helfen, den Stress durch Temperaturänderungen oder geringere Lichtintensität zu überwinden.
Das zweite Ergänzungsmittel, das wir in diesen Monaten empfehlen, ist PowerZyme. Es hilft, das Wurzelsystem der Pflanzen auch im Winter gesund zu halten. Es enthält Enzyme, die abgestorbene Wurzeln und organische Rückstände im Substrat oder Boden zersetzen, wodurch Fäulnis verhindert und die Belüftung verbessert wird. Gleichzeitig fördert es die Bildung einer gesunden Mikroflora und verbessert die Nährstoffaufnahme. In der kälteren Jahreszeit dient es somit als schonende Pflege für die Wurzeln, die den Pflanzen den Übergang in den neuen Wachstumszyklus im Frühjahr erleichtert.
Bei kürzeren Tagen und weniger intensivem Licht ist es wichtig, den Pflanzen ausreichend Licht zu bieten, idealerweise an Süd- oder Ostfenstern. Wenn möglich, stellen Sie die Pflanzen näher ans Fenster. Bei unzureichendem Tageslicht können Sie LED-Pflanzenleuchten einsetzen, die die Photosynthese fördern und ein Ausläufern der Triebe verhindern.
Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen eine stabile Raumtemperatur. Senken Sie die Temperatur nur bei Arten, die eine Ruhephase haben (z. B. einige Sukkulenten oder Geranien). Der Herbst ist auch die Zeit, in der die Luft in Wohnungen aufgrund der Heizung deutlich trockener wird.
Die Pflanzen schätzen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, z. B. durch Besprühen der Blätter tropischer Pflanzen, Aufstellen einer Schale mit Wasser in der Nähe der Blumentöpfe oder leichtes Besprühen der Blätter mit lauwarmem Wasser. Das Besprühen entfernt Staub und kleine Schädlinge und bereitet die Pflanze auf die Behandlung mit Neemöl vor. Gleichzeitig entfernen Sie Staub von den Blättern, was die Lichtaufnahme und Photosynthese deutlich verbessert.
💡 Tipp: Verwenden Sie für die regelmäßige Reinigung der Blätter Handschuhe – so entfernen Sie Staub und kleine Schädlinge und verbessern die Lichtaufnahme.
Der Herbst ist die Zeit, in der sich die meisten Pflanzen auf eine ruhigere Phase des Jahres vorbereiten. Ihr Wachstum verlangsamt sich auf natürliche Weise, weshalb dies nicht der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist, insbesondere bei Sukkulenten und Arten, die in die sogenannte Ruhephase (Dormantphase) eintreten. In dieser Zeit reduzieren die Pflanzen ihre Wasser- und Nährstoffaufnahme und brauchen eher Ruhe als Eingriffe in ihr Wurzelsystem. Das Umtopfen könnte für sie unnötigen Stress bedeuten, der ihre Kondition schwächen und die Regeneration im Frühjahr erschweren würde.
Tropische Pflanzen wie Alocasia, Monstera oder Philodendron haben zwar keine ausgeprägte Ruhephase, aber auch bei ihnen verlangsamt sich das Wachstum in den kälteren Monaten. Es wird daher empfohlen, nur in notwendigen Fällen umzutopfen – zum Beispiel, wenn die Pflanze deutlich aus dem Topf herausgewachsen ist oder wenn das Substrat verdorben ist (verdichtet, verhärtet oder nährstoffarm). In anderen Fällen reicht es aus, die oberste Schicht des Substrats auszutauschen, um die Belüftung und den Sauerstoffzugang zu den Wurzeln zu verbessern.
Im Gegensatz zum Umtopfen ist der Herbst die ideale Zeit für die Pflege und Grundpflege der Pflanzen. Das Entfernen trockener, beschädigter oder abgestorbener Blätter hilft den Pflanzen, ihre Energie effizienter zu nutzen – statt alte Teile zu ernähren, können sie diese zur Stärkung und zum Wachstum neuer Teile verwenden. Dieser Schritt verringert auch das Risiko von Schimmel und Schädlingen, die sich häufig an geschwächten Pflanzenteilen festsetzen.
Während der Pflege ist es ratsam, den Zustand der Wurzeln und das Vorhandensein von Schädlingen zu überprüfen, damit die Pflanzen in den Wintermonaten gut gedeihen können. Und wenn Sie feststellen, dass einige Arten – zum Beispiel Alocasia – einen Teil oder alle Blätter verlieren, ist das kein Problem, sondern eine natürliche Reaktion auf die kürzer werdenden Tage. Die Pflanze hat sich lediglich in eine Ruhephase begeben und wird mit Beginn des Frühlings wieder aus der Knolle oder dem Rhizom austreiben.
Weniger Licht und höhere Luftfeuchtigkeit können die Bildung von Schimmel und den Befall durch Schädlinge begünstigen. Überprüfen Sie regelmäßig die Blätter, Stängel und das Substrat und greifen Sie bei den ersten Anzeichen von Problemen ein. Entfernen Sie befallene Blätter und verbessern Sie die Luftzirkulation. Schädlinge wie Blattläuse, Weiße Fliegen oder Spinnmilben treten häufiger in den Wintermonaten auf; sie können mechanisch entfernt oder die Pflanzen mit Neemöl behandelt werden.
💡 Tipp: In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen können.
Die Pflege von Pflanzen im Herbst ist nicht kompliziert, erfordert jedoch Aufmerksamkeit und kleine Anpassungen. Weniger gießen, weniger düngen, das Licht anpassen, die Luftfeuchtigkeit erhöhen, die Blätter regelmäßig reinigen und mit Neemöl behandeln – so bleiben Ihre Pflanzen gesund, kräftig und bereit für den Winter. Die richtige Pflege jetzt bedeutet schöne und vitale Pflanzen im Frühjahr.
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